Papst Franziskus will mit aller Kraft erreichen, die Armen und Ausgegrenzten in die Kirche hineinzunehmen und ihnen dort eine Heimat zu geben, in der sie Trost, Hilfe und Gelegenheit finden, sich auf die Grundfragen der menschlichen Existenz zu besinnen. Und er will umgekehrt die Kirche dafür sensibilisieren, dass sie nicht ein gelingendes, wohl geordnetes und rechtgläubiges Leben zum Kriterium dafür macht, ob jemand sich als Kind Gottes fühlen darf. Sein Satz am Ende der Predigt in Guayaquil an der ecuadorianischen Pazifikküste, dass Jesus eine Schwäche dafür habe, mit denjenigen den besten Wein zu trinken, die spüren, dass sie alle Krüge zerbrochen haben, hat es schon in sich.
Leitartikel: Eine Anfrage an die Kirche
Von Guido Horst