Seit 1995 begeht die Welt am 16. November den Internationalen Tag der Toleranz, mit dem Ziel, „Problembewusstsein in der Öffentlichkeit zu wecken“ und „die Gefahren der Intoleranz deutlich zu machen“ (so die UNESCO). Gut so. Doch: Was ist das eigentlich – Toleranz? Oft wird das Verständnis oder gar eine gewisse Sympathie für die Haltung eines Menschen zur Voraussetzung dafür gemacht, diese zu tolerieren. Das ist aber ein Fehlverständnis des Begriffs. Toleranz kann dem Wortsinn nach erst dort beginnen, wo ich etwas nicht teile, nicht verstehe, denn es bedeutet schlicht „Duldung“. Wer toleriert, duldet, erträgt, hält aus. Das ist die schwächste Form, jemandem oder etwas eine Existenzberechtigung ...
Leitartikel: Die Toleranz der Christen
Von Josef Bordat