Auf dem EU-Gipfel in Brüssel – es war seit Beginn der Schuldenkrise der 16. seiner Art – haben die Mitglieder der Wirtschafts- und Währungsunion wieder einmal gezeigt, was sie sind: keine Einheit und schon gar keine Wertegemeinschaft, sondern ein Club von Staaten, die im Zweifel alle nur eines verfolgen: ihre ureigenen, nationalen Interessen. Das wichtigste Vorhaben in Brüssel, eine Änderung der Europäischen Verträge, ist am „No“ der Briten gescheitert. Deshalb soll jetzt eine Fiskalunion her, bestehend aus den 17 Euro-Ländern sowie bis zu neun weiteren EU-Staaten. Sie wollen bis März 2012 einen separaten Vertrag aushandeln, der durch Schuldenbremsen und automatische Sanktionen gegen Defizitsünder solides ...
Leitartikel: Der unendliche Gipfel
Von Andreas Wodok