„Freitodbegleitungen widersprechen nicht dem ärztlichen Berufsethos“, war Anfang der Woche auf einer ganzseitigen Anzeige in der „Ärztezeitung“ zu lesen. Darunter die Namen von 180 Medizinern. Obwohl dieser Satz formal wie eine Tatsachenbehauptung daherkommt, stellt er in Wirklichkeit nur eine bloße Meinung dar. Noch dazu eine, welche die Unterzeichner im weiteren Verlauf des Textes weder zu belegen noch zu begründen suchen. Kurz: Eine, der man versucht ist, mit einem Zitat zu begegnen, das die Drehbuchautoren der „Dirty Harry“-Reihe dem von Clint Eastwood gespielten Inspektor Harry Callahn in den Mund legten, das sich jedoch – obgleich ins Schwarze treffend – der Druckbarkeit entzieht.
Leitartikel: Der Tod ist keine Therapie
Von Stefan Rehder