Höchst ungewiss ist es, ob die Politik für die Zypern-Krise eine Lösung findet, die nur wenige frustriert und wütend zurücklässt. Die Lage ist gegenwärtig nicht nur verfahren. Der Wahrheit kommt man wohl näher, wenn man sie ein Dilemma nennt. Und der Schuldige sitzt nicht nur in Nikosia, sondern auch in Brüssel. Wenn nicht innerhalb der nächsten Tage eine Lösung für die akute Finanzkrise des zyprischen Staates wie auch der zyprischen Banken gefunden wird, dann führt kein Weg an einer – ungeordneten – Insolvenz vorbei. Dass dies zu einem Domino-Effekt für die übrige Euro-Zone führt, ist wahrscheinlich. Eine Insolvenz des Staates und der Banken aber wird die Sparer härter treffen als dies bei der beabsichtigten Zwangsabgabe ...
Leitartikel: Das Dilemma der Euroretter
Von Friedrich Graf von Westphalen