Mit deutlichen Worten hat der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz zu Beginn der Herbstvollversammlung Selbstkritik am Verhalten der Kirche im Missbrauchsskandal geübt und zur Erneuerung aufgerufen (Seiten 12/13). In der Tat: Es gibt keinen anderen Weg, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen als Ehrlichkeit. Wem es aber ernst ist mit Ehrlichkeit und Aufarbeitung, der muss über die Missbrauchsthematik hinausgehen. Der muss nach den Ursachen jener Selbstsäkularisierung fragen, die die Kirche von innen her zersetzt und dazu führt, dass sie mit ihrer eigentlichen Botschaft immer weniger durchdringt. Wohin der Prozess des Insichgehens führt, zu dem Zollitsch aufruft, lässt sich noch schwer abschätzen.