Es war den Spitzen der Europäischen Union, Ratspräsident Herman van Rompuy und Kommissionspräsident José Manuel Barroso, am Donnerstag in Brüssel anzusehen, dass sie mit dem russischen Präsidenten gerne über Erfreulicheres gesprochen hätten. Über die geplante Visa-Liberalisierung und eine langfristige Energie-Partnerschaft etwa. Selbst diese Themen sind kompliziert, solange Russland keine fälschungssicheren Reisepässe besitzt und seine Gas-Exporte zu nachbarschaftlichen Erpressungsversuchen missbraucht. Doch auf der Agenda des 28. EU-Russland-Gipfels standen noch viel konfliktträchtigere Themen: Lang ist die Liste der außenpolitischen Fragen, bei denen sich Brüssel und Moskau nicht einig sind.
Kritik will Moskau nicht hören
Die Interessen führen zusammen, die Ideale jedoch trennen Europa und Russland. Von Stephan Baier