In der griechische Tragödie, die längst eine europäische ist, wurde gestern das nächste Kapitel aufgeschlagen. Ob die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs der Eurozone, Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket den Weg zu ebnen, dem Schuldendrama die ersehnte Wende gibt, bleibt indes fraglich. Wer darf sich freuen über diese Einigung? Die Griechen, weil sie jetzt härtere Reformen durchführen müssen, als sie jüngst im Referendum mit breiter Mehrheit abgelehnt haben? Alexis Tsipras, weil er sich als harter Verhandler auf europäischer Bühnen präsentiert, ihm aber daheim in den eigenen Reihen die Unterstützung für die nötigen Reformen fehlt?
Kommentar: Weiter Euros nach Athen tragen
Von Markus Reder