Angela Merkel hat mit leichter Zeitverzögerung Lothar de Maiziere widersprochen. Und sie hat gut daran getan. Die Bundeskanzlerin hat klargestellt, dass die DDR aus ihrer Sicht ein „Unrechtsstaat“ war, der „einen perfiden Druck auf alle ausgeübt“ habe, die in diesem Lande lebten. Der letzte DDR-Ministerpräsident hatte im August dagegen gemeint: „Die DDR war kein vollkommener Rechtsstaat. Aber sie war auch kein Unrechtsstaat.“ Es ist im Sinne der Meinungsfreiheit zu begrüßen, dass ein Polit-Veteran derartigen Quatsch öffentlich äußern darf, aber es hätte der Meinungsfreiheit gutgetan, wenn ihm lauter, breiter und deutlicher widersprochen worden wäre.