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Kommentar um "5 vor 12": Virus und Terror

Der jüngste Fall des festgenommenen IS-Sympathisanten aus Waldkraiburg zeigt, dass der Terror keinen Staat braucht, um zuzuschlagen.
Attacke gegen türkisches Geschäft in Waldkraiburg
Foto: Matthias Balk (dpa) | Bayern, Waldkraiburg: Eine türkische, eine deutsche und eine Vereinsflagge wehen vor dem Gebäude des Türkisch Islamischen Kultur Vereins DITIB.

Kommissar Zufall half mit. Der IS-Sympathisant aus Waldkraiburg wurde festgenommen, weil er keine gültige Fahrkarte für die Bahn hatte. In seinem Gepäck fanden die Beamten dann jede Menge Rohrbomben und Material für etliche Sprengstoffattentate. Auch wenn manche den Geständigen von bereits vier Anschlägen auf türkische Geschäfte als psychisch gestörten Hasstäter verharmlosen, so darf man doch fragen: Sind islamistische Terroristen nicht alle im Geiste verstört? Und ist der Terror gebannt, weil der IS sein „Kalifat“ verloren hat?

Hass ist das portatile Vaterland des Terrors

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Der Fall zeigt blitzartig auf, dass der Terror keinen Staat braucht, um zuzuschlagen. Hass reicht aus. Er ist das portatile Vaterland des Terrors. Er lässt sich auch nicht durch Corona bannen. Gebannt ist allenfalls die mediale Aufmerksamkeit. Corona hat die Gefahren des Terrors nur aus dem Gesichtsfeld verdrängt, sozusagen maskiert. Auch in Frankreich gab es vor ein paar Wochen einen islamistischen Terroranschlag, der so schnell vergessen war wie er sich ereignete. Terror und Virus haben eins gemeinsam: sie schlagen sprungbereit aus dem Hinterhalt zu, gegen sie hilft, wenn sie aufspringen, nur Achtsamkeit. Damit endet aber auch schon die kleine Parallele.

Kein Zweifel, die Welt ist komplizierter geworden, fugenlos, volatil, verstört. Wir müssen uns in gewisser Weise auf Kommissar Zufall verlassen. Dieser Kommissar hat übrigens, zumal für Christen, auch andere Namen…. 

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Jürgen Liminski Islamischer Staat Terroranschläge Terrorismus

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