Erstmals seit seinem Amtsantritt im Juni 2012 hat Ägyptens Staatspräsident Muhammad Mursi jetzt dem Bau einer koptisch-orthodoxen Kirche zugestimmt. Das Gotteshaus wird im Norden des Landes entstehen und den Aposteln Peter und Paul geweiht sein. Ein Vertreter des koptischen Papstes Tawadros II. begrüßte die Entscheidung. So weit, so gut. Der Haken an der Sache ist, dass der Antrag auf den Kirchenneubau vor siebzehn Jahren gestellt worden war. So lange brauchte Ägyptens Bürokratie zwischenzeitlich, das Ersuchen zu prüfen. Während Jahr um Jahr umstandslos zahlreiche neue Moscheen entstehen, ist der Bau einer Kirche nach wie vor eine Staatsaffäre. Diese Praxis hat natürlich nicht erst unter dem Islamisten Mursi begonnen. Seit osmanischen ...
Kommentar: Tropfen auf den heißen Stein
Von Oliver Maksan