Der Wahlsieg von Jair Bolsonaro bedeutet einen Einschnitt für das Land und für ganz Lateinamerika. Er besiegelt das Ende der Ära des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“. Vor einem Jahrzehnt waren die meisten Regierungen der Region stramm links; sie sympathisierten mit Hugo Chávez in Venezuela und sogar mit Fidel Castros Altkommunisten auf Kuba. Gemäßigt, aber doch in diesem linken Lager stand auch Brasiliens Regierungschef Lula da Silva, der von 2003 bis 2010 das größte lateinamerikanische Land führte. Lulas Sozialprogramme halfen einem Teil der Gesellschaft aus der Armut, doch brach das alles unter Lulas Nachfolgerin Dilma Rousseff zusammen, als der Rohstoffboom endete und das Land in einem gewaltigen Korruptionsskandal ...
Kommentar: Signal für den Kontinent
Bolsonaro hat eine große Verantwortung. Ob er ihr gewachsen ist? Von Marcela Vélez-Plickert