Jerusalem muss eine Offene Stadt sein: Das hat die Nummer Zwei des Vatikan jetzt gefordert (s. S.2). Kardinalstaatssekretär Parolin knüpft damit an die alte Politik des Heiligen Stuhls an, die unter Pius XII. formuliert wurde. Bereits der Teilungsplan der Vereinten Nationen von 1947 sah vor, Jerusalem (und Bethlehem) als corpus separatum zu behandeln. Sie sollten weder zum arabischen noch zum jüdischen Staat gehören, sondern Angehörigen aller Religionen offenstehen. Diese Teilung wurde bekanntlich von der arabischen Seite verworfen – ein historischer Fehler, für den die Palästinenser bis heute bezahlen. Bereits damals war den internationalen Akteuren klar, dass in Jerusalem die religiösen und nationalen Gefühle beider Seiten ein ...
Kommentar: Offene Stadt Jerusalem?
Von Oliver Maksan