Die zu Beginn des Konfliktes kontrovers debattierte Frage, ob Sanktionen gegen Russland eine Wirkung entfalten können oder ob Putin darüber nur lache, ist spätestens seit Dienstag beantwortet: Die russische Zentralbank jagte den Leitzinssatz auf 17 Prozent hinauf, doch der Rubel war im freien Fall. Mehr als die Hälfte seines Werts hat er gegenüber dem Euro seit Jahresbeginn verloren, allein am Dienstag stürzte er so steil wie seit 1999 nicht mehr. Alle Ursachen des Absturzes zeigen, wie sehr Russlands Wirtschaft auf Kooperation angewiesen ist: der sinkende Ölpreis, die Wirkungen der EU-Sanktionen und die Angst internationaler Investoren vor der Rechtsunsicherheit im korrupten Reich Wladimir Putins.
Kommentar: Kurswechsel, nicht Kapitulation
Von Stephan Baier