Nicht Armut, sondern der steigende Wohlstand hat in Schwellenländern wie Indien und China dazu geführt, dass die gezielte Abtreibung von Mädchen erleichtert wurde: Wer sich pränatale Diagnose via Ultraschall oder genetischer Bluttests leisten kann, hat die Möglichkeit, ein Kind nach Wunschgeschlecht zu bekommen. Das Phänomen „Genderzid“ stellt inzwischen ein internationales Problem dar. Allein in Asien fehlen rund 160 Millionen Mädchen. Jungen sind aus traditionellen Gründen willkommen, Mädchen zu sein stellt einen Makel dar. Sie sind kulturell abgewertet, diskriminiert und bedeuten für Familien häufig die größere finanzielle Belastung, etwa bei der Mitgift.
Kommentar: Käufliches Geschlecht
Von Sussanne Kummer