Zu den falschen Prognosen, die zu Beginn des „Arabischen Frühlings“ gemacht wurden, gehörte diese: Die Regierungen müssten künftig mehr Rücksicht auf die Meinung der arabischen Straße nehmen. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern würde weitaus stärker in den Fokus der Öffentlichkeit treten. Für Israel brächen ungemütliche Zeiten an. So ist es nicht gekommen. Im Gegenteil: Israel darf aus strategischer Sicht als einer der Gewinner der Umwälzungen der vergangenen Jahre gelten – jedenfalls, seit Mursi in Ägypten Geschichte ist und solange Jordanien stabil bleibt. Mag Israel in der Region beim Volk allgemein verhasst bleiben: Die Regierungen kalkulieren anders.
Kommentar: Israel und die Araber
Von Oliver Maksan