Die Monate vor dem richtigen Wahlkampf – Wahlkampf ist natürlich immer – ist die Zeit der leisen Töne und der Selbstfindung. Da geht man in den Parteizentralen in sich und studiert Statistiken, Ergebnisse, gelegentlich schaut man auch aufs Programm, auf jeden Fall pocht man auf die Identität der Partei. Ortega y Gasset hat Identität einmal so definiert: „Yo soy yo y mis circunstancias – ich bin ich und meine Umstände“. In die Politik übersetzt heißt das: Im Wahlkampf kommt es auf das Yo an (hat nichts zu tun mit dem zustimmenden Jouh für jedermann), also auf die Mobilisierung vor allem der frustrierten Nichtwähler, die im bürgerlichen Lager besonders häufig anzutreffen sind.
Kommentar: In anderen Umstände
Von Jürgen Liminski