Tatkraft und Klarsicht wollte der deutsche Staatsminister Werner Hoyer wohl signalisieren, als er jetzt wenige Tage vor dem EU-Gipfel betonte, Deutschland sei entschlossen, einen „zukunfts- und krisenfesten Mechanismus“ für die gemeinsame Währung zu finden. Hoyer weiß offenbar nicht, dass vor guten Vorsätzen Reue und Schuldbekenntnis angebracht sind: Bevor der Vertreter Berlins in Brüssel auf den Tisch haut und Forderungen zum Euro-Stabilitätspakt erhebt, sollte Berlin erst beichten, dass es den Stabilitätspakt zwar erfunden, dann aber selbst kaputtgemacht hat. Deutschland und Frankreich haben Defizitstrafverfahren politisch verhindert und dem Pakt die Zähne gezogen.