Nachbarn kann man sich selten aussuchen. Russland und die Türkei sind heute wie in Zukunft Nachbarn Europas. Dass in Ankara wie in Moskau ein selbstherrlicher Autokrat regiert, der nicht bereit ist, sich den Spielregeln Europas anzupassen, mag man in Brüssel und Berlin bedauern, kann es aber weder heute noch morgen ändern. Die Idee einer türkischen EU-Vollmitgliedschaft ist nicht erst seit Erdogan falsch. Auch die kemalistische Türkei hätte das vereinte Europa gesprengt: geografisch, wirtschaftlich, rechtlich, weltanschaulich und kulturell. Die alternative Idee einer „privilegierten Partnerschaft“ war deshalb immer schon richtig, denn Europa und die Türkei brauchen einander. Wenn sie als Partner agieren könnten, wäre dies ...
Kommentar: Der Sultan will kein Partner sein
Von Stephan Baier