Aus Havanna ist in diesen Tagen eine Stimme zu vernehmen, die in schon fast in Vergessenheit geraten war: die des einstigen „máximo lider“ Fidel Castro – ältester und populärster Revolutionsveteran Lateinamerikas. Castro richtete einen Aufruf an die kolumbianische Guerilla-Organisation FARC: Nach der Befreiung Ingrid Betancourts und 14 weiterer Gefangener solle die Farc, so Castros Appell, die verbliebenen Geiseln endlich freilassen und dem Internationalen Roten Kreuz übergeben. Zugleich rief der frühere Revolutionsführer die Guerilla dazu auf, nicht die Waffen niederzulegen. Das käme einer Kapitulation gleich und würde den USA Gelegenheit geben, einen „Frieden zu ihren Bedingungen“ zu diktieren.
Kolumbien: Der Weg zum Frieden, er ist weit
Die Freude über die Befreiung Betancourts weicht allmählich einer nüchternen Einschätzung – Protestmarsch für Geiseln – Sorgen wegen Racheakten der FARC