Als der damalige ÖVP-Chef und Vizekanzler Wilhelm Molterer vor knapp zwei Jahren die umstrittene Andrea Kdolsky zur Gesundheits- und Familienministerin machte und überflüssigerweise mit dem ganzen Gewicht seiner eigenen Autorität gegen Kritik zu schützen versuchte, war das Murren des dezidiert katholischen Parteiflügels und die Wut der Familienlobbyisten weithin vernehmbar. Warum die ÖVP trotz der offensichtlichen Erosion ihrer Kernwählerschaft bei der nun abgeschlossenen Regierungsbildung daraus nichts lernte, bleibt ein Rätsel. Waren die Familienagenden bisher ein stiefmütterlich behandeltes Anhängsel des Gesundheitsministeriums, so sind sie nun dem Wirtschaftsministerium angegliedert, was sicher nicht logischer ist.
Keine Wiener Wende in der Familienpolitik
SPÖ und ÖVP planen ein verpflichtendes Kindergartenjahr und „Generationen-Mainstreaming“