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Jordan B. Petersons neues Buch könnte "gecancelt“ werden

Mitarbeiter des Penguin-Verlags wollen nicht, dass im März 2021 der Nachfolger von „12 Rules for Life“ erscheint. Sie werfen Peterson vor, eine „Ikone der Hassrede und Transphobie“ zu sein.
Jordan B Peterson in Amsterdam
Foto: Romy Arroyo Fernandez (imago stock&people) | Mitarbeiter des Penguin-Verlags wollen nicht, dass im März 2021 der Nachfolger von „12 Rules for Life“ erscheint. Im Bild: Der Autor Jordan B Peterson in Amsterdam.

Bei einer sogenannten „Bürgerversammlung“ haben sich Mitarbeiter der kanadischen Filiale des in New York City ansässigen Verlages Penguin Random House gegen die für März 2021 geplante Veröffentlichung von Jordan B. Petersons neuestem Buch „Beyond Order: 12 More Rules for Life“ gestellt.

Angesichts dieser Versuche, den kanadischen Psychologen und Bestsellerautor einer Zensur zu unterwerfen und seine Publikation von vornherein zu „canceln“, analysiert der britische Spectator diese Vorgänge.

Manche weinten

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Es habe mal eine Zeit gegeben, stellt das Magazin fest, „in der Verlage gegen von außen kommende Kräfte um ihr Recht kämpfen mussten, umstrittene Autoren zu veröffentlichen. Es waren übertrieben kritische Politiker und moralistische Aktivisten, die auf die Staatsmacht einwirkten, um dafür zu sorgen, dass angeblich subversives oder nicht ganz salonfähiges Material“ nicht erscheinen konnte.

Doch heute scheine es, dass es oftmals die Mitarbeiter in der Verlagsbranche selbst seien, „die fest dazu entschlossen sind, sicherzustellen, dass dieser oder jener ‚Schmutz‘ verboten werde“. 
Bei der Versammlung der Verlagsmitarbeiter sei es zu merkwürdigen Szenen gekommen, wie der Spectator unter Berufung auf die Nachrichtenwebseite VICE World News berichtet: Viele von ihnen hätten die Verlagsentscheidung, den Nachfolger von Petersons Bestseller „12 Rules for Life“ zu publizieren, „unglaublich persönlich genommen. Manche weinten, als sie darüber sprachen, ‚wie Jordan Peterson ihr Leben in Mitleidenschaft gezogen‘ habe“.

Eine Ikone der Hassrede

Doch wie es heutzutage fast immer der Fall sei, so der Spectator weiter, ist das, was man dem betreffenden Häretiker vorwirft, „völliger Unsinn“. Ein jüngerer Angestellter habe Peterson eine „Ikone der Hassrede und der Transphobie“ genannt, doch alles, was der Autor tatsächlich tat, war, „sich der Zensur und dem Zwangsgebrauch von Transpronomen zu widersetzen“.
Doch die heutigen „rückschrittlichen Progressiven machen sich nur selten die Mühe, die von ihnen verurteilten Autoren auch zu lesen. Derselbe Angestellte nannte die Veröffentlichung von Peterson einen Skandal – ‚unabhängig vom Inhalt des Buches‘“.

Kindisch und armselig

In Zeiten wie diesen, schlussfolgert der Spectator, sei es am besten, Gedanken, die einem nicht gefallen, mit Diskussionen und Kritik zu begegnen. Doch man sollte auch folgendes festhalten: „Das Verhalten, das wir bei Penguin Random House und anderswo sehen, ist kindisch und armselig. Wenn diese Leute mit der Existenz anderer Meinungen nicht umgehen können, sollten sie wohl nicht im Verlagswesen arbeiten. Oder aber den Verlag verlassen“. DT/ks

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