Das Amt schien wie geschaffen für ihn: Als Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt worden ist, wurde er von einer großen Welle der Sympathie getragen. Das hing natürlich auch mit dem unrühmlichen Abgang seines Vorgängers Christian Wulff zusammen. Gerade auch das bürgerliche Lager setzte auf Gauck Hoffnungen: Widerstandskämpfer gegen das SED-Unrechtsregime, evangelischer Pfarrer. Zudem plädierte er immer wieder für die Freiheit und kritisierte Tendenzen zur Gleichmacherei. Er als ehemaliger DDR-Bürger, so betonte er, sei da besonders empfindlich. Und mit seinem Ton, der er in seinen Reden anschlug, entsprach er genau den Bedürfnissen, die Hörer an eine Festrede stellen.
Portrait der Woche
Joachim Gauck: Der Rhetoriker
Das Amt schien wie geschaffen für ihn: Als Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt worden ist. Von Sebastian Sasse