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J.K. Rowling der Transphobie bezichtigt

Die Autorin der Harry-Potter-Romane wird auf den sozialen Netzwerken derzeit heftig für eine Aussage attackiert, die von der LGBT-Gemeinde als „transphob“ interpretiert wird. Die Autorin wehrt sich gegen Vorstellungen, es gebe mehr als zwei Geschlechter.
J. K. Rowling ist in sozialen Netzwerken seit einiger Zeit heftiger Kritik ausgesetzt.
Foto: Lewis Whyld / Pa Wire (epa) | Bestsellerautorin J. K. Rowling - In sozialen Netzwerken ist sie seit einiger Zeit heftiger Kritik ausgesetzt.

Nicht zum ersten Mal wird der Harry Potter-Autorin vorgeworfen, sich „transphob“ geäußert zu haben. Was als harmloser Tweet anfing, löste bereits im Dezember letzten Jahres einen Sturm der Empörung in den Medien aus. Damals unterstützte sie eine britische Wissenschaftlerin, der nach ihrer Aussage, Männer könnten nicht zu Frauen werden, gekündigt wurde. Der erneute „Shitstorm“, dem die 40-Jährige derzeit ausgesetzt ist, bezieht sich auf eine von ihr ironisch gemeinte Verballhornung des Wortes „women“ für „Frauen“. Sie schrieb, laut Valeurs actuelles: „Schaffen wir eine post-Covid 19-Welt mit mehr Gleichberechtigung für Menschen, die ihre Periode haben“. Zur Erklärung fügte sie scherzhaft hinzu: „Personen, die ihre Regel haben. Ich bin sicher, dass es dafür mal ein Wort gab. Vielleicht kann mir jemand helfen. War es Wumben? Wimpund? Woomud?“ Damit spielte sie auf das englische Wort „woman“ (Frau) an. Leider, so kommentiert Valeurs actuelles, „haben die Internauten dies anders interpretiert“ und meinten, Rowling habe damit zum Ausdruck bringen wollen, dass nur Frauen ihre Regel haben, was offensichtlich die Trans-Community ausschließe.

Männer menstruieren?

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Die Bestsellerautorin ist seitdem auf den sozialen Netzwerken heftiger Kritik ausgesetzt. So twitterte ein sich für die LGBTQ+-Gemeinde aussprechender Internetnutzer: „Das ist dermaßen beschämend. Transfrauen sind Frauen, und sie kämpfen um ihr Leben. Wenn Sie dieses Programm der Ausgrenzung von Transmenschen forcieren, machen Sie deren Leben weitaus schwieriger“. In einem weiteren Tweet hieß es: „Es ist tatsächlich so, Joanne, dass Mädchen, Frauen und viele Männer sowie nicht-binäre Personen auch menstruieren“. Männer, die menstruieren?

Es ist kein Hass, die Wahrheit zu sagen

Schon kurz darauf habe J. K. Rowling reagiert: „Ich achte das Recht eines jeden Trans-Menschen, auf eine für ihn authentische und angenehme Art zu leben. Ich würde mit Ihnen marschieren, falls Sie Opfer von Diskriminierung wären“. In einer anderen Mitteilung auf der Internet-Plattform schreibt sie: „Wenn das Geschlecht nicht real ist, gibt es keine gleichgeschlechtliche Anziehungskraft. Wenn das Geschlecht nicht real ist, würde die gelebte Realität von Frauen weltweit ausgelöscht. Ich kenne und liebe Transmenschen, doch das Auslöschen der Geschlechtervorstellungen hebt die Fähigkeit auf, sinnvoll über sein Leben zu sprechen. Es ist kein Hass, die Wahrheit zu sagen“.
Der Harry Potter-Darsteller in den gleichnamigen Filmen, Daniel Radcliffe, kommentierte die Debatte und sagte laut der britischen Tageszeitung „The Guardian“: „Transgender-Frauen sind Frauen. Jede gegenteilige Aussage löscht die Identität und Würde von Transgendermenschen aus und verstößt gegen alle von den Berufsverbänden im Gesundheitswesen gegebenen Auskünfte, die über diese Thematik über weitaus mehr Kompetenz als Jo oder ich verfügen“.

 

DT/ks

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