Mehr als jeder zweite Deutsche traut dem Staat in der Corona-Krise zu, den Schutz der Gesundheit und die Folgen für die Wirtschaft richtig abzuwägen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. 54 Prozent der Befragten äußerten ihre Zustimmung, 25 Prozent teilen diese Einschätzung nicht.
57 Prozent der Katholiken trauen dem Staat richtiges Abwägen zu
Von den katholischen Befragten erklärten 57 Prozent, sie trauten dem Staat ein richtiges Abwägen in der Corona-Krise zu. 24 Prozent tun dies nicht. Unter evangelischen Befragten ist die Zustimmung sogar noch höher: Dort sprachen fast zwei von drei Teilnehmern (64 Prozent) dem Staat in der Corona-Krise ihr Vertrauen aus. Freikirchler stimmten zu 56 Prozent zu, Konfessionslose zu 51 Prozent.
Die Erhebung, für die 2.101 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 01. und dem 04. Mai befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Am skeptischsten sind die Befragten der AfD: Während alle Wählergruppen zumindest relativ-mehrheitlich zustimmen (47 bis 81 Prozent), stimmen AfD-Wähler lediglich zu 19 Prozent zu, 67 Prozent tun dies nicht. FDP-Wähler haben die zweitniedrigste Zustimmung (47 Prozent), Union-Wähler die höchste (81 Prozent).
Vertrauen in richtiges Abwägen wächst mit zunehmendem Alter
Zudem lässt sich feststellen, dass das Vertrauen der Bürger in ein richtiges Abwägen des Staates mit zunehmendem Alter wächst. Liegt die Zustimmung in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen noch bei unterdurchschnittlichen 46 Prozent, beträgt sie unter den 40- bis 49-Jährigen bereits 56 Prozent. Über 60-Jährige vertrauen sogar zu 63 Prozent in das Abwägen des Staates.
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Ich traue dem deutschen Staat in der Corona-Krise zu, den Schutz der Gesundheit und die Folgen für die Wirtschaft richtig abzuwägen.“
DT/mlu
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