Zum zweiten Mal seit dem Sturz von Diktator Saddam Hussein im Frühjahr 2003 haben die Iraker ein neues Parlament gewählt. Das Votum gilt als Test für die noch jungen demokratischen Strukturen des Landes. Die Stabilität der künftigen Regierung wird entscheidend für das Tempo sein, in dem die amerikanischen Truppen ihren Abzug planen. Wobei vor dem Hintergrund des laufenden Truppenrückzugs eine schnelle Regierungsbildung zwingend notwendig ist. Wer indes gehofft hatte, mit der Wahl würde ein für alle Mal Frieden in das Land einkehren, wurde enttäuscht: Nur kurz bevor die Wahlkommission das Ergebnis in einem Hotel in Bagdad bekanntgab, riss ein Doppelanschlag nördlich der Hauptstadt mehr als 40 Menschen in den Tod.