Von Friedrich Graf von Westphalen Natürlich sind die Ergebnisse von Umfragen immer mit Vorsicht zu behandeln, zumal dann, wenn sie wie eine im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung soeben veröffentlichte Polis/Sinus-Studie belegt, dass sich Parteien- und Demokratieverdrossenheit mittlerweile in ungewohnter Dimension die Hand geben. Doch hier ist eine Atempause angesagt: Blankes Entsetzen. Denn jeder dritte Deutsche glaubt inzwischen nicht mehr daran, dass die freiheitlich-parlamentarische Demokratie in der Lage ist, die anstehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen. Mehr noch: Fast jeder zweite Befragte hat zu erkennen gegeben, dass er sich vorstellen könnte, bei der Bundestagswahl Enthaltsamkeit zu üben. Nur ...