Seit 18 Jahren ist der Streit um die Seegrenze in der Bucht von Piran ein bilaterales Problem zwischen Slowenien und Kroatien. Beide Seiten haben für ihren Standpunkt gute Argumente. Doch seit Dezember verlässt sich die slowenische Regierung nicht mehr auf ihre Argumente, sondern versucht, die Streitfrage mit Mitteln der Macht und der politischen Erpressung zu entscheiden. Ihr einziges, nun brutal eingesetztes Druckmittel ist, dass Slowenien schon EU-Mitglied ist, Kroatien es erst werden will. Slowenien blockiert nun den Beitrittsprozess des Nachbarn, der heuer abgeschlossen werden könnte.