In einem der vielen Interviews, die der Prager Kardinal Miloslav Vlk vor dem Papst-Besuch in Tschechien gegeben hat, sagte er auf die Frage, warum der Sturz des Kommunismus vor zwanzig Jahren die Kirche seines Landes nicht stärker, sondern schwächer gemacht habe, man habe damals, 1989, „die große Freiheit nicht bewältigen können“. Die neue Zeit habe damals verlangt, Zeugnis abzulegen. „Dazu waren aber die Menschen im Kommunismus nicht erzogen worden.“ Nur die Priester hätten unter dem alten Regime aktiv sein dürfen, „den Laien war dies verboten. Wir standen also ganz plötzlich vor einer Situation, die verlangte, Zeugnis zu geben, und waren darauf nicht vorbereitet“.