Ein gemeinsames Zeugnis christlichen Glaubens in eine zunehmend säkularisierte Gesellschaft hinein: das wäre das wichtigste Zeichen, das von einem ökumenischen Kirchentag ausgehen müsste. Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Denn zum einen überschattet die Missbrauchs-Diskussion derzeit fast alles. Die eigentliche Botschaft dringt nicht mehr durch. Zum anderen ist es um die Gemeinsamkeiten von Katholiken und Protestanten nicht gut bestellt. In Fragen des Lebensschutzes hat die evangelische Seite den bioethischen Konsens aufgekündigt. Für die Frage der Abtreibung gilt das schon länger.