Die Entscheidung des Heiligen Vaters, erneut auf die Piusbrüder zuzugehen und die Tür für legale Eheschließungen zu öffnen, erscheint nicht überraschend. Schritt für Schritt arbeitet Rom seit Jahren daran, den Bruch mit der Priesterbruderschaft zu heilen. Und zumindest im deutschsprachigen Raum hat die Priesterbruderschaft die Zeit nicht tatenlos verstreichen lassen. Seit Benedikt XVI. die Exkommunikation der vier von Erzbischof Lefebvre geweihten Bischöfe aufgehoben hat und eine Empörungswelle auslöste, sind bei den Piusbrüdern Köpfe gerollt und Schlüsselstellen neu besetzt worden. Auch wenn aus Frankreich nach wie vor militante Töne kommen, ist der Stil der Priesterbruderschaft in den vergangenen Jahren verbindlich geworden.
Im Blickpunkt: Gehorsam und Paradox
Von Regina Einig