Bis zu vierzig Prozent mehr Kirchenaustritte haben deutsche Diözesen 2010 verkraften müssen. Glaubt man den Angaben aus protestantischen Kreisen, wählen die von der katholischen Kirche Enttäuschten immer öfter den Weg in evangelische Gemeinschaften. Seit der Einführung des Solidaritätszuschlags haben sich die Gewichte verschoben. Gab in den vergangenen zwanzig Jahren nicht selten der Gang zum Steuerberater den Ausschlag für den Kirchenaustritt, so häufen sich nun die Übertritte. Eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea verweist auf Angaben der württembergischen und der hessen-nassauischen Landeskirchen: Beide haben 2010 deutlich höhere Eintritte ehemaliger Katholiken registriert.
Im Blickpunkt: Exodus der Unzufriedenen
Von Regina Einig