Walter Kardinal Kasper, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hat unlängst ein kuriales Phänomen zur Sprache gebracht, das ihm Sorge bereitet: In vatikanischen Dikasterien entscheiden immer seltener Mitarbeiter deutscher Zunge. Betrachtet man die nationale Zusammensetzung der Kurie heute, ist tatsächlich nicht zu übersehen, dass weniger Schlüsselpositionen als früher von Erzbischöfen oder Kardinälen aus Deutschland, Österreich oder der deutschsprachigen Schweiz bekleidet werden. Das liegt zum einen in der Natur der Sache: Die Ortskirchen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens spielen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine gewichtigere Rolle.