In Schottland und England stellt sich Benedikt XVI. drei Herausforderungen. Die erste ist die Begegnung mit der englischen Staatskirche. Würde Kardinal John Henry Newman nochmals in seine Heimat zurückkommen, könnte er da weitermachen, wo er als führende Persönlichkeit der Oxford-Bewegung aufgehört hat: mit der geistigen Bekämpfung des Liberalismus, der die dogmatischen Grundlagen der anglikanischen Kirchengemeinschaften wegspült und diese untergräbt. Traditionsbewussten Anglikanern, die diesen Prozess, der unter anderem zur Bischofsweihe von Frauen und Einsegnung homosexueller Paare führt, nicht länger mittragen wollen, hat Rom die Tore zur katholischen Kirche geöffnet.