Die Wahl von Moon Jae-in zum neuen südkoreanischen Präsidenten in der vergangenen Woche könnte eine Wende in der Innen-, vor allem aber in der Außenpolitik seines Landes bedeuten. Der 64-jährige Politiker gilt – innerhalb des demokratischen Systems Süd-Koreas – als „Linker“, der jetzt eine Reihe konservativer Vorgänger aus dem letzten Jahrzehnt ablöst. Seine Wahl war notwendig geworden, weil seine Vorgängerin Park Geun-hye wegen Korruption, Verrat von Staatsgeheimnissen und anderer Delikte vom Parlament ihres Amtes enthoben wurde und jetzt wegen eines staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens in Untersuchungshaft sitzt. Moon ist in Nordkorea geboren, von wo er als Kind mit seinen Eltern vor dem dortigen ...
Hohe Erwartungen
Südkoreas neuer Präsident Moon Jae-in steht vor einer Vielzahl schwerer Aufgaben. Von Klaus Platz