Ein Axthieb lasse sich nur so lange parieren, wie die Axt noch in der Luft sei, schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts Gilbert Keith Chesterton in seinem Essay „Eugenics and Other Evils“. Das Werk, das jetzt erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt und von Thomas Lemke kommentiert wurde, erschien Anfang des Jahres in der Edition Unseld des Suhrkamp Verlags. In ihm warnt Chesterton vor einer „medizinischen Tyrannei“, die „den ganzen Staat in ein Irrenhaus“ zu verwandeln drohe. Die Eugenik, deren Unvernunft schrankenlos ist, versuche – so Chestertons Pointe – den Schwachsinn auszurotten, indem sie prinzipiell alle zu Schwachsinnigen erkläre.