Ein harte Landung auf dem Flughafen von Rom – vielleicht war dem Piloten der Fuß eingefroren – und der Paradigmenwechsel war geschafft. Selten überspringt man innerhalb von anderthalb Stunden einen Temperaturgraben, ach was, eine Temperaturschlucht von realen dreißig und gefühlten sechzig Grad: Vom Eisschrank Deutschland in das angenehm frische Rom, wo allerdings bald neuer Schnee fallen soll. Die Zeitungen, die beim Stopp an jeder Ampel an die Scheibe der Taxis gedrückt werden, kündigen es in den Schlagzeilen bereits an. Doch gigantischer noch als der Temperaturwechsel ist der Wandel der Mentalitäten. Eisern hatten die Deutschen das Schicksal ertragen, sich bei 22 Grad auf den Weg zur Arbeit zu machen.
Glosse: Sprung zwischen zwei Welten
Von Guido Horst