Marcel Reich-Ranicki ist tot, doch auf einen Literarturpapst müssen wir deshalb noch lange nicht verzichten. Wird dem amtierenden Stellvertreter Christi doch ein gediegenes Interesse für die fiktionale Welt nachgesagt. Hölderlin, Borges und Dostojewski mag Papst Franziskus besonders. Insofern kann es auch nicht überraschen, dass er die Katholiken aller Länder jetzt zur verstärkten Dante-Alighieri-Lektüre aufgefordert hat. Aus Anlass von Dantes 750. Geburtstag, der am Samstag auch im Feuilleton dieser Zeitung gewürdigt wird, nennt Franziskus den Florentiner einen „Propheten der Hoffnung“, der auch uns noch „viel zu sagen und zu schenken“ habe.