Am vergangenen Wochenende dann war der zornige Entschluss gefasst: Da es im italienischen Fernsehen seit Wochen nur ein Thema gibt, man sich an allen Berlusconi-Miezen längst schon matt gesehen hat und nachts schon im Traum die Worte „Bunga Bunga“ aus dem Keller aufsteigen, war es ein Akt der Befreiung und Selbsttherapie, auf das deutsche Fernsehen umzusteigen. Der freundliche Techniker von nebenan war bereit, gegen gutes Geld – natürlich schwarz und am heiligen Sonntag – die dazu nötige Satellitenschüssel aufs Dach zu fabrizieren und den passenden Decoder anzuschließen. Ein Knopfdruck noch – und da lief es auch schon, gestochen scharf: das seriöse, erhabene deutsche Staatsfernsehen, super korrekt und elegant gestylt. Gegeben wurde ...
Glosse: Gescheiterte Fernseh-Therapie
Von Guido Horst