„Eine höhere Hand hat einst in das Menschengeschlecht für das Lebens des Einzelnen das Gewissen und für das Leben des Allgemeinen die Fähigkeit zum Recht gesenkt“, schrieb der Schweizer Kulturhistoriker Jacob Burckhardt am 3. August 1891 seinem Freund Robert Grüninger und bedauerte, es ließe sich eine „wachsende Entartung und ein Aufbrauchen dieser edlen Fähigkeiten“ feststellen. Die höhere Hand muss einst sehr großzügig gewesen sein. Denn obwohl seit Burckhardts Brief mehr als 122 Jahre vergangen sind, trifft seine Feststellung immer noch zu. Und doch beschleicht nicht nur Apokalyptiker das Gefühl, dass sich auch der verbliebene Rest „dieser edlen Fähigkeiten“ nun dem Ende zuneigt.