Lachen gehört zum Standardrepertoire menschlicher Gemütsregungen. Deshalb ist anzunehmen, dass Witze erzählt werden, seit es Menschen gibt. Sigmund Freud blieb es vorbehalten, diese Tradition zu unterbrechen, indem er den Witz psychoanalysierte und so kaputt machte. Denn das verträgt der gute Witz nicht: eine Theorie über sich. Deshalb gibt es im postfreudschen Heute zwar jede Menge Satirisches in Wort, Bild und Fernsehen, aber keinen Witz mehr. Der Witzeerzähler hat ausgedient, es lebe der Comedian. Ausgerüstet mit einem vermeintlichen Fachwissen über das Timing beim Entwickeln und Setzen einer Pointe, fühlt er sich berufen, vor Publikum einen platten Gag nach dem anderen rauszuhauen.