Die „aufgeklärte Gesellschaft“ haben wir uns anders vorgestellt! Da reden alle ständig darüber; Fernsehen und Internet sind voll davon – und dann das! Dabei hatte das österreichische Fortpflanzungsmedizingesetz ohnehin verständlicher formuliert als bei Gesetzen üblich: Durch die Reproduktionsmedizin sollten keine Beziehungen geschaffen werden, die sich „von den Bedingungen und Folgen der natürlichen Fortpflanzung weit entfernen“. Was macht damit die Bioethikkommission? Statt den dehn- und interpretierbaren Begriff „weit“ zu hinterfragen, meint sie, dass die „Natürlichkeit nicht objektiv, sondern kulturell und entwicklungsgeschichtlich großen Veränderungen unterworfen ist“.
Glosse: Das Gegenteil von frühreif
Von Stephan Baier