Nach Ansbach: Sind Amokläufe mittlerweile ein fester Bestandteil jugendlicher Protestkultur? Das ist tatsächlich ein kultureller Effekt. Wir sind ja nach Amerika das Land mit den meisten Taten: 41 Tote in zehn Jahren. Das liegt daran, dass sich immer ein Täter am anderen orientiert. Das ist ein ganz klares Nachahmungs-/Vorbildverhalten. Sie meinen, damit berühmt werden zu können, auch wenn sie dabei sterben oder sich selbst umbringen. Sie hoffen, als Täter Bedeutung und Identität zu gewinnen. Wie muss man sein, um zum Amokläufer zu werden? Ein Profil in dem Sinne gibt es nicht. Das wäre ein Irrtum: Es sind meistens Einzelgänger, aber nicht alle. Sie kommen auch selten aus kaputten Elternhäusern. Was wir sehen ist, dass es häufig ...
„Gewaltvideos sind nicht die Ursache“
Jens Hoffmann, Experte für Bedrohungsmanagement in Darmstadt, über den Amoklauf von Ansbach und das Profil jugendlicher Täter