Polizisten vor der Tür. Gerade hat er noch die Eröffnungsrede für die Konferenz über die Rechte indigener Völker überarbeitet – jetzt wird seine Wohnung stundenlang durchsucht. Suljandziga informiert die Konferenzteilnehmer, die aus den entlegensten Winkeln Russlands angereist sind. Alle machen sich sofort Sorgen: Wieso wieder eine Durchsuchung? Richtet sich die Schikane gegen ihr Zusammentreffen oder gegen Suljandziga als Leiter ihrer letzten, wichtigsten unabhängigen Organisation, des „Zentrums zur Unterstützung der indigenen Völker des Nordens“? Er muss mit zur Polizeiwache und wird befragt. Seinen Computer muss er dort lassen. Und am Montag folgt ein weiteres Verhör.
Gastkommentar: Russland und die Indigenen
Von Sarah Reinke