Die gefährliche Wahnidee eines ethnisch reinen Nationalstaates hat von der Französischen Revolution bis heute zuerst in Europa und dann auch weltweit zu Völkermord, Vertreibungen und Zwangsassimilierungen geführt. Dabei ist die Behauptung der Anhänger des Nationalstaates, dieser sei ursprünglich, natürlich und tief in der Geschichte verwurzelt, nichts als ein überlebtes ideologisches Konstrukt, auf dessen Grundlage man im 20. Jahrhundert, aber auch in unserer Zeit immer wieder versucht hat, Sprach- und Staatsgrenzen deckungsgleich zu machen, obwohl dies speziell im gemischt besiedelten Mitteleuropa stets der Realität widersprach.
Gastkommentar: Ethnisch reine Nationalstaaten?
Von Bernd Posselt