Von Markus Reder Über Monate sah es so aus, als sei der Wahlsieg für Schwarz-Gelb so gut wie sicher. Im Gefühl eines satten Umfrage-Vorsprungs begannen Union und FDP, sich gegenseitig zu beharken. Die Union – allen voran die Christsozialen – wollte vermeiden, dass zu viele Stimmen der eigenen Wählerklientel zu den Liberalen wandern. Die FDP ihrerseits hoffte, von der Sozialdemokratisierung der Union zu profitieren und wirtschaftsliberale Fruststimmen von CDU/CSU abzusahnen. Das sogenannte bürgerliche Lager bot einen wahltaktischen Zickenkrieg, bei dem es in erster Linie darum ging, das eigene Gewicht zu Lasten des potenziellen Koalitionspartners zu stärken. Und hinter vorgehaltener Hand begann bereits ein Gerangel um Posten ...