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Französische Frauen protestieren gegen Vollverschleierung

Den „Welt-Hidschab-Tag“ der seit 2013 in 140 Staaten am 1. Februar begangen wird, nahmen 50 Frauen zum Anlass, um den internationalen Solidaritätstag mit den „im Westen vermeintlich unterdrückten Muslimen“ mit ihrer Aktion #NoHijabDay anzuprangern.
Internationale Proteste gegen Kopftuchzwang
Foto: Stefan Boness/Ipon (imago stock&people) | Internationale Proteste gegen Kopftuchzwang. Symbolbild.

Einem Bericht des französischen Magazins L’Incorrect zufolge protestierten am Vortag des „Welt-Hidschab-Tages 50 Frauen aus ganz Frankreich gegen den Gedenktag, der seit 2013 in 140 Staaten am 1. Februar begangen wird. Frauen auf der ganzen Welt – auch nicht-muslimische – sollen an diesem Tag aus Solidarität eine islamische Kopfbedeckung tragen. In Frankreich wird der Aktionstag von der Elite-Universität „Sciences Po“ unterstützt.

Protest gegen Islamisierung

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Die jungen Frauen von der feministischen Vereinigung Némésis, die mit ihrer Aktion #NoHijabDay auf die Islamisierung ihres Landes aufmerksam machen will, trafen laut L’Incorrect am 31. Januar nach und nach in selbst genähter schwarzer Vollverschleierung um 8:00 Uhr morgens an der zwischen Eiffelturm und Triumphbogen gelegenen Place du Trocadéro ein. Einige von ihnen seien aus der Provinz gekommen, mitten in der Nacht aufgestanden und hätten sich das speziell für diesen Anlass angefertigte Gewand übergezogen. Schließlich waren es etwa 50 Frauen, die sich versammelt hatten, um den „Welt-Hidschab-Tag“ anzuprangern, den Tag der internationalen Solidarität mit den verschleierten Frauen, die „vermeintlich Opfer der Unterdrückung im Westen“ seien.

Verschlechterung der Lebensbedingungen

Das Ziel von Némésis bestehe jedoch darin, „die eklatante Verschlechterung der Lebensbedingungen europäischer Frauen zu brandmarken – eine Verschlechterung, die von der massiven und oftmals illegalen Einwanderung außereuropäischer Männer verursacht wird, die überwiegend Muslime sind“. Die Frauen wiesen auf den Alltag von Frauen hin, „der von immer häufigeren sexuellen Angriffen“ bestimmt sei. Nach Angaben des französischen Innenministeriums für das Jahr 2018 seien „63 % der sexuellen Gewalttäter in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Île de France Ausländer“ gewesen. Die Frauen von Némésis beklagten darüber hinaus „das schuldige Schweigen der ‚Feministen‘ von der Linken“.

Nur die Augen zu sehen

Bei ihrem Protest am Sonntagmorgen rollten die in einer Reihe aufgestellten Frauen ein Transparent mit der Aufschrift „Die Französinnen in 50 Jahren?“ aus. Alice, die Vorsitzende der Vereinigung, erklärt: „Der Sinn unserer Aktion heute besteht darin, den #WorldHijabDay anzuprangern. Wir möchten lieber jene Frauen würdigen, die versuchen, insbesondere in den Ländern des Maghreb und des Nahen Ostens ihren Schleier auszuziehen, gerade um anzuprangern, was der Ganzkörperschleier bedeutet, und um zu zeigen, dass diese Verschleierung in Frankreich vielleicht auch kommen wird“. Es sei eine Katastrophe, so Alice weiter, nur die Augen der Frauen zu sehen: „Das gehört nicht zu unserer Kultur. Wir möchten lieber diese Frauen ehren, die täglich gemartert werden“.

Die ganze Aktion habe nur drei Minuten gedauert. Dennoch seien zwei Polizeiwagen und zwei Vigipirate-Patrouillen - Soldaten, die Frankreich vor Terrorismus schützen sollen – vor Ort eingetroffen. DT/ks

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Meldung Illegale Einwanderung Islamisierung Terrorismus Verschleierung (Islam)

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