Zu sehr ist die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Rettung des Euro und der verschuldeten EU-Staaten auf die Achse Merkel-Sarkozy und auf die Luxemburger Sticheleien gegen Berlin konzentriert, um einen schweren Atlas zur Hand zu nehmen und Montenegro zu suchen. Die Nachricht, dass ein kleines Land namens Crna Gora – bekannter unter dem italienischen Namen Montenegro – den Status eines EU-Beitrittskandidaten bekommt und sich nun in jahrelangen Verhandlungen und mühevollen Reformen an die EU-Mitgliedschaft heranarbeiten darf, wird die meisten Europäer nicht aufschrecken, ja kaum interessieren. Jene, die die Europäische Union für eine rein merkantile Angelegenheit halten und einen Beitritt unter dem Blickwinkel von Daten sehen, ...
Europa und die schwarzen Berge
Der EU-Gipfel will Montenegro offiziell zum Beitrittskandidaten ernennen. Von Stephan Baier