Herman van Rompuy, der etwas schüchtern wirkende, dezent im Hintergrund moderierende EU-Ratspräsident, ließ sich zu keiner Polemik gegen den britischen Premierminister hinreißen. Die Vorsitzenden der Fraktionen im Europäischen Parlament machten am Dienstag in Straßburg aber keinen Hehl aus ihrer Verärgerung über David Cameron, dessen Veto beim EU-Gipfel am Freitag dazu geführt hatte, dass die 26 übrigen EU-Mitgliedstaaten nun einen zusätzlichen, zwischenstaatlichen Vertrag neben dem Lissabon-Vertrag konstruieren. Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, es sei das Ziel des Gipfels gewesen, „zu zeigen, dass wir gemeinsam entschlossen sind, gegen die Krise vorzugehen“.
Europa und die Quadratur des Kreises
Die Europäische Union ringt nach dem EU-Gipfel um eine gemeinschaftliche Lösung der Krise – Die Europäer wollen sich nicht erpressen lassen. Von Stephan Baier