Wie arbeitet Ihre Organisation „Memorial“? Wir sind ein Netzwerk verschiedener Gruppen in ganz Russland. Inzwischen gibt es auch Gruppen in Polen, Lettland, der Ukraine, Weißrussland, Kasachstan, seit 1993 sogar in Deutschland. Unsere erste Aufgabe ist die Aufarbeitung der Vergangenheit: also das Sammeln und Publizieren von Aufzeichnungen politischer Häftlinge vor allem aus der Zeit des Stalinismus. Unsere zweite wichtige Aufgabe betrifft die aktuelle Menschenrechtsproblematik. In Moskau haben wir ein Menschenrechtszentrum mit Niederlassungen im Kaukasus, etwa in Tschetschenien. Wir arbeiten gut mit der russischen „Vereinigung der Opfer“ zusammen, die juristische Hilfe für die betroffenen Menschen bietet. Wie ...
„Es fehlt Vertrauen in die Justiz“
Menschenrechte in Russland: Die Publizistin Irina Scherbakowa sieht wenig Fortschritte und fordert eine tiefgreifende Justizreform